Franziskus Wafula
Hintergrund: Spezialisierte Apotheken (SDSs) bieten in Entwicklungsländern wie Kenia schnellen und bequemen Zugang zu Medikamenten und sind bei häufigen Krankheiten oft die erste Anlaufstelle. Politiker suchen zunehmend nach Möglichkeiten, sie in die Gesundheitsversorgung einzubeziehen. Allerdings bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Qualität der von SDSs angebotenen Dienstleistungen.
Ziele: Ziel dieser Studie ist es, die Verfügbarkeit von Malariamitteln und Antibiotika in ländlichen und städtischen SDS zu beschreiben und die Faktoren zu untersuchen, die die Abgabepraktiken des Personals beeinflussen.
Methoden: Die Studie wurde in SDSs in zwei kenianischen Distrikten durchgeführt: Bungoma South und Kakamega Central. Die Studie umfasste drei Datenerfassungsaktivitäten: eine Volkszählung zur Erstellung einer Liste von SDSs; eine Anbieterbefragung zur Beschreibung der Verfügbarkeit von Malariamitteln und Antibiotika sowie der Eigenschaften der Apotheker; und eine Mystery-Shopper-Befragung zur Beschreibung der Abgabepraktiken der SDS-Mitarbeiter.
Ergebnisse: Die Daten wurden von 213 SDSs erhoben. Die Verfügbarkeit der meisten Antimalariamittel und Antibiotika war hoch, wobei TB-Medikamente und Artemisinin-Monotherapien am wenigsten verfügbar waren. Fast alle SDSs gaben Teildosen von Amoxicillin ohne Rezept ab, wobei nur ein Viertel nach zusätzlichen Symptomen fragte oder von Teildosen abriet. SDSs auf dem Land gaben das Medikament häufiger ohne Rezept ab (p<0,001), während Apotheken in der Stadt eher nach zusätzlichen Symptomen fragten oder von Teildosen abrieten (p<0,001 für beide). Die Mitarbeiter verkauften ACT-Behandlungen im Vergleich zu Amoxicillin seltener ohne Rezept, obwohl sie auch weniger wahrscheinlich vom Kauf unvollständiger Dosen abrieten. Über die Hälfte der SDSs verkaufte ein ACT, das illegal aus dem öffentlichen Sektor erworben worden war. Eine multivariante Analyse zeigte, dass kürzlich durchgeführte behördliche Inspektionen und die Anwesenheit von Personal mit Apothekerqualifikation keinen Zusammenhang mit der Qualität der Abgabepraktiken haben.
Schlussfolgerungen: Die Studie hat das Problem des ungeeigneten Medikamentengebrauchs in Gemeinden hervorgehoben. Die wahllose Abgabe von Medikamenten führt zu schlechten Medikamentengebrauchspraktiken, die zur Entwicklung und Verbreitung von Resistenzen führen können. Die Politik sollte sich auf die Stärkung der Regulierungsdurchsetzung konzentrieren, in Kombination mit der Schulung von Abgabestellen und der Förderung des öffentlichen Bewusstseins. Es bedarf weiterer Forschung, um die Gründe für die beobachteten Abgabepraktiken im Detail zu beschreiben und zu zeigen, wie sie verbessert werden können, um die Rolle der Einzelhändler bei der Versorgung ländlicher Gemeinden mit Malariamitteln und Antibiotika zu stärken.
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