Vivian Darkwah, Hiroko Yamane, Solina Richter, Vera Caine, Geoffrey Maina, Thane Chambers und Leanne Johnson
Hintergrund: Um eine wirksame Pflege leisten zu können, müssen Pflegekräfte die Bedürfnisse und Hindernisse von Obdachlosen im Gesundheitswesen verstehen.
Ziel: Ziel dieser Übersicht ist es, Forschungsergebnisse aus Studien zusammenzufassen, die die Bedürfnisse und Hindernisse von Obdachlosen in Kanada im Umgang mit Gesundheitsdienstleistern untersuchen.
Methoden: Es wurde eine Reihe von Manuskripten untersucht, die zwischen 1980 und 2011 auf Englisch veröffentlicht wurden und die Bedürfnisse und Hindernisse von Obdachlosen in Kanada im Gesundheitswesen ohne Einschränkung des Studiendesigns aus verschiedenen elektronischen Datenbanken und manuellen Suchen untersuchen.
Ergebnisse: Sechs Artikel (N=4 qualitativ, N=2 quantitativ) erfüllten die Einschluss- und Ausschlusskriterien. Aus einer narrativen Synthese der Ergebnisse ergaben sich acht Themen.
Schlussfolgerung: Obdachlose Personen haben im Gesundheitswesen vielfältige Bedürfnisse. Daher ist die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen unerlässlich, um ihnen eine ganzheitliche Pflege bieten zu können.
Monika Kirsch, Jörg Halter und Sabina De Geest
Hintergrund: Selbstberichte über den Gesundheitszustand werden zunehmend als wichtige Quelle für wichtige Nachsorgedaten nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSCT) anerkannt.
Zweck: Der Zweck dieser Studie bestand darin, das Auftreten von selbstberichteten Symptomen und Sorgen bei Langzeitüberlebenden zu untersuchen und ihre Prävalenz bei allogenen und autologen Transplantatempfängern mit unterschiedlicher Nachsorgedauer nach der HSCT zu vergleichen.
Interventionen/Methoden: Diese Querschnittsstudie umfasste eine Gelegenheitsstichprobe von 226 autologen und allogenen HSCT-Empfängern (54 % männlich; 1 bis 26 (im Median 6) Jahre nach der Transplantation), die vom multidisziplinären Team einer Schweizer Stammzelltransplantationsambulanz ambulant behandelt wurden. Symptome und Sorgen wurden anhand eines selbst entwickelten Selbstberichtsfragebogens gemessen.
Ergebnisse: Die mediane Anzahl selbstberichteter körperlicher Symptome pro Patient betrug 5 (IQR 4-10), wobei trockene Haut (47,8 %), Müdigkeit (42 %) und trockene Augen (42 %) am häufigsten auftraten. Die am häufigsten genannten Sorgen waren Schwierigkeiten beim Umgang mit emotional belastenden Situationen (23,9 %), Angst vor einem Rückfall (22,1 %) und Gedächtnisstörungen (21,2 %). Es gab keine nennenswerten Unterschiede in der Leistungsbeurteilung und der Anzahl der Symptome zwischen den verschiedenen Zeitgruppen.
Schlussfolgerung: Die hohe Häufigkeit selbstberichteter Symptome und Sorgen bei Langzeitüberlebenden weist auf die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung durch Nachsorgekliniken für Stammzelltransplantationen hin, die rechtzeitige und wirksame Eingriffe zur Vorbeugung oder Linderung von Spätfolgen ermöglichen würde.
Auswirkungen auf die Praxis: Es scheint gute Möglichkeiten für medizinisches Fachpersonal zu geben, Langzeitüberlebende zu unterstützen, indem sie Selbstberichte als klinisches Instrument in der Nachsorge nutzen. Der Austausch von Informationen über Probleme und Symptome, mit denen Patienten nach der Behandlung konfrontiert sind, wird sowohl dem Fachpersonal als auch den Patienten zugute kommen.
Mette Holst, Birgitte Schantz Laursen und Henrik H. Rasmussen
Eine bessere Organisation kann die Qualität der Essensausgabe in einer Krankenhausabteilung verbessern.
Hintergrund: Die Organisation der Pflege in Bezug auf Essensausgabe, Überwachung und Unterstützung der Patienten beim Essen ist eine komplexe Pflegeaufgabe, die jedoch nur unzureichend untersucht wurde. Diese Studie wurde auf Anfrage des multiprofessionellen Ernährungsteams der Abteilung durchgeführt, da die Ernährungsüberwachung schwierig zu erreichen war. Darüber hinaus wurde die Essensausgabe, insbesondere beim Abendessen, als chaotisch und unbefriedigend empfunden.
Ziel: Untersuchung der Praxis und Organisation der Essensausgabe beim Abendessen und Ermittlung der Gründe für eine mangelhafte Überwachung der Nahrungsaufnahme.
Methoden: Beobachtungen sowie Interviews mit Patienten und Personal und Beobachtungen in einer Abteilung für Gastroenterologie im Jahr 2010.
Ergebnisse: Es wurden zehn Patienten, sechs Pflegekräfte und vier Servicekräfte befragt. Die Beobachtungen wurden an zwei Tagen neun Stunden lang bei der Essensausgabe durchgeführt. Es war eine positive und hilfsbereite Einstellung erkennbar. Zeitmangel, Wissen, fehlende Verantwortungszuweisung und viele konkurrierende Aufgaben beeinträchtigten jedoch die Essensausgabe und damit verbundene Aufgaben. Der Unterstützung der Patienten beim Essen und der Dokumentation der individuellen Ernährungsbewertung und -pflege wurde eine geringe Priorität eingeräumt. Aufgrund unzureichender Schulung des Pflegepersonals und mangelnder Kommunikation der Verantwortlichkeiten wurde eine mangelhafte Überwachung der Nahrungsaufnahme festgestellt.
Schlussfolgerung: Die gesamte Arbeit war schlecht organisiert. Die Pflegekräfte hatten zu viele miteinander konkurrierende Aufgaben. Beim Pflegepersonal herrschte ein großer Mangel an Wissen, Dokumentation und Anerkennung der Wichtigkeit der eigenen Handlungen hinsichtlich der Ernährungsversorgung während der Essensausgabe.
Gina Reiners
Für Pflegekräfte ist die Behandlung des Alkoholentzugssyndroms zu einer enormen Herausforderung geworden, da die klinischen Symptome ihrer Patienten viel komplizierter geworden sind, insbesondere wenn sie mit komplexen Begleiterkrankungen einhergehen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Pflegekräfte und Ärzte bei der Bewertung von Alkoholentzugsprotokollen zusammenarbeiten, damit die Patienten die wirksamste Entgiftungsbehandlung erhalten. Der Zweck dieser Fallstudie besteht darin, einen Ansatz zur Implementierung eines Trainingsprotokolls zur Alkoholbewertung unter Verwendung des CIWA/Ar in der psychiatrischen Abteilung eines Akutkrankenhauses im Süden Neuenglands vorzustellen. Folglich entstand durch den Planungs- und Implementierungsprozess ein stärker zusammenhaltendes Team aus Pflegekräften und Ärzten, was möglicherweise zu positiven Patientenergebnissen beitragen kann.
Gina M Reiners
Die Phänomenologie ist eine von mehreren qualitativen Forschungstraditionen. Studenten und Absolventen der Krankenpflege haben versucht, die Unterschiede zwischen Husserls beschreibender und Heideggers interpretierender Phänomenologie zu verstehen. Dieser Artikel ist eine grundlegende Ressource für Krankenpflegestudenten, die die Unterschiede zwischen den beiden philosophischen phänomenologischen Denkschulen beschreibt und interpretiert. Der Ursprung der Phänomenologie wird vorgestellt. Ein beschreibender und ein interpretierender Artikel aus zwei von Experten begutachteten Krankenpflegezeitschriften werden anhand ihres Zwecks, ihrer Datenerhebung und ihrer Datenanalyse verglichen und gegenübergestellt. Die ausgewählten Artikel wurden aufgrund ihrer Relevanz für Krankenpflegestudenten in Bildungseinrichtungen ausgewählt.
Peter T Sandy
Ziel: Dieser Artikel berichtet über eine Studie, die die Erklärungen von psychiatrischen Pflegekräften für selbstverletzendes Verhalten in geschlossenen forensischen psychiatrischen Einrichtungen untersucht.
Hintergrund : Es gibt Hinweise darauf, dass es zwischen psychiatrischen Pflegekräften und Servicenutzern eine unterschiedliche Wahrnehmung der Gründe für selbstverletzendes Verhalten in geschlossenen Einrichtungen gibt. Diese Kluft in der Wahrnehmung, die sich negativ auf die den Servicenutzern angebotene Pflege auswirken kann, ist eine Funktion des fehlenden oder begrenzten Wissens der Pflegekräfte über Selbstverletzungen.
Die Forschung zu den Gründen der Pflegekräfte für das selbstverletzende Verhalten von Servicenutzern ist jedoch begrenzt.
Methoden: Die Studie verwendete eine phänomenologische Methodik mit halbstrukturierten Einzelinterviews (n=25) und Fokusgruppeninterviews (n=6x6). Die Daten wurden thematisch mithilfe einer interpretativen phänomenologischen Analyse analysiert.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass das selbstverletzende Verhalten keine festen Ursachen hat, sondern mehrere Ursachen, die hauptsächlich mit Affektregulierung, begrenzten Bewältigungsfähigkeiten, starren institutionellen Regimen und negativen Einstellungen der Praktiker zusammenhängen.
Schlussfolgerungen: Diese Erkenntnisse haben Auswirkungen auf die Praxis und es werden Empfehlungen zur Verbesserung dieser Praxis gegeben. Psychiatrische Pflegekräfte in sicheren Umgebungen sollten regelmäßig geschult und unterstützt werden, um ihr Verständnis für Selbstverletzungen und die ihnen zugrunde liegenden Motive zu erweitern. Ein besseres Verständnis für Selbstverletzungen kann zu einer Verbesserung der Beziehungen zwischen Pflegekräften und Leistungsempfängern und damit zu einer sichereren und wirksameren Pflege führen.