Peter T Sandy
Ziel: Dieser Artikel berichtet über eine Studie, die die Erklärungen von psychiatrischen Pflegekräften für selbstverletzendes Verhalten in geschlossenen forensischen psychiatrischen Einrichtungen untersucht.
Hintergrund : Es gibt Hinweise darauf, dass es zwischen psychiatrischen Pflegekräften und Servicenutzern eine unterschiedliche Wahrnehmung der Gründe für selbstverletzendes Verhalten in geschlossenen Einrichtungen gibt. Diese Kluft in der Wahrnehmung, die sich negativ auf die den Servicenutzern angebotene Pflege auswirken kann, ist eine Funktion des fehlenden oder begrenzten Wissens der Pflegekräfte über Selbstverletzungen.
Die Forschung zu den Gründen der Pflegekräfte für das selbstverletzende Verhalten von Servicenutzern ist jedoch begrenzt.
Methoden: Die Studie verwendete eine phänomenologische Methodik mit halbstrukturierten Einzelinterviews (n=25) und Fokusgruppeninterviews (n=6x6). Die Daten wurden thematisch mithilfe einer interpretativen phänomenologischen Analyse analysiert.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass das selbstverletzende Verhalten keine festen Ursachen hat, sondern mehrere Ursachen, die hauptsächlich mit Affektregulierung, begrenzten Bewältigungsfähigkeiten, starren institutionellen Regimen und negativen Einstellungen der Praktiker zusammenhängen.
Schlussfolgerungen: Diese Erkenntnisse haben Auswirkungen auf die Praxis und es werden Empfehlungen zur Verbesserung dieser Praxis gegeben. Psychiatrische Pflegekräfte in sicheren Umgebungen sollten regelmäßig geschult und unterstützt werden, um ihr Verständnis für Selbstverletzungen und die ihnen zugrunde liegenden Motive zu erweitern. Ein besseres Verständnis für Selbstverletzungen kann zu einer Verbesserung der Beziehungen zwischen Pflegekräften und Leistungsempfängern und damit zu einer sichereren und wirksameren Pflege führen.
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