Dabei handelt es sich um die Untersuchung der Struktur des Körpers und seiner Teile ohne den Einsatz eines Mikroskops. Die makroskopische Anatomie umfasst die Untersuchung relativ großer Strukturen und Merkmale, die normalerweise mit bloßem Auge sichtbar sind. Es gibt viele Möglichkeiten, sich der groben Anatomie zu nähern:
• Oberflächenanatomie – ist das Studium der allgemeinen Form und oberflächlicher Markierungen.
• Regionale Anatomie – konzentriert sich auf die anatomische Organisation bestimmter Körperbereiche wie Kopf, Hals oder Rumpf. Viele Fortgeschrittenenkurse in Anatomie legen Wert auf einen regionalen Ansatz, da dieser die räumlichen Beziehungen zwischen Strukturen betont, die den Studierenden bereits vertraut sind.
• Systemische Anatomie – ist die Lehre vom Aufbau von Organsystemen, etwa dem Skelettsystem oder dem Muskelsystem. Organsysteme sind Gruppen von Organen, die koordiniert zusammenarbeiten. Herz, Blut und Blutgefäße bilden beispielsweise das Herz-Kreislauf-System, das Sauerstoff und Nährstoffe im Körper verteilt. Einführende Texte stellen die systemische Anatomie dar, da dieser Ansatz die funktionellen Beziehungen zwischen den einzelnen Organen verdeutlicht. Der menschliche Körper verfügt über 11 Organsysteme, die wir später in diesem Kapitel vorstellen werden.
• Entwicklungsanatomie – befasst sich mit den Formveränderungen, die in der Zeit zwischen Empfängnis und körperlicher Reife auftreten. Da die Entwicklungsanatomie anatomische Strukturen in einem so großen Größenbereich (von einer einzelnen Zelle bis zum erwachsenen Menschen) berücksichtigt, ähneln die darin verwendeten Techniken denen, die sowohl in der mikroskopischen als auch in der makroskopischen Anatomie verwendet werden. Die umfangreichsten strukturellen Veränderungen treten in den ersten zwei Monaten der Entwicklung auf.