Alberto Pinzon-Ardila, Claudia Vallin, Kevin Abrams und Ian Miller
Einleitung: Der tuberöse Sklerosekomplex (TSC) ist eine genetische Erkrankung, die durch sporadische oder vererbte Mutationen in den Genen TSC1 oder TSC2 entstehen kann. Sie ist durch Tumoren in mehreren Organen gekennzeichnet, die zu breiten klinischen Manifestationen führen und normalerweise das zentrale Nervensystem beeinträchtigen. Die Diagnose basiert auf klinischen Kriterien, die eine sorgfältige klinische Untersuchung zusammen mit Bildgebung und der Verfügbarkeit genetischer Tests erfordern, um mit dieser Erkrankung in Verbindung stehende Genmutationen festzustellen. Wir präsentieren einen familiären Fall von tuberöser Sklerosekomplex mit mehreren subtilen klinischen Manifestationen und einer neuartigen TSC1-Mutation, die im Erwachsenenalter diagnostiziert wurden. Dieser Bericht ergänzt die wachsende Literatur zum TSC1-Gen, indem er spezifische Nukleotidsubstitutionen mit möglichen sekundären klinischen Manifestationen korreliert.
Fallpräsentation: Eine 21-jährige Frau lateinamerikanischer Herkunft stellte sich mit einer Vorgeschichte von Epilepsie vor, die in der frühen Kindheit aufgetreten war. Bei der klinischen Untersuchung und bildgebenden Verfahren wurden bei ihr Läsionen an Kopfhaut, Augen und Gehirn festgestellt. Ihre Mutter ist 51 Jahre alt und leidet seit langem an Epilepsie mit mehreren Läsionen an Haut und Augen. Bei der Bildgebung des Gehirns wurden ähnliche Befunde wie bei der Tochter festgestellt. Es liegen keine weiteren familiären Anamnesen vor, die auf eine tuberöse Sklerose hindeuten.
Schlussfolgerung: Leichtere Formen der tuberösen Sklerose können bis zur Adoleszenz und im Erwachsenenalter unerkannt bleiben, was aufgrund fehlender regelmäßiger Nachsorge zu Behandlungsverzögerungen und Komplikationen führen kann. In diesem Fallbericht war bei beiden Personen Epilepsie das Hauptsymptom, und später wurden andere klinische Befunde mit der Erkrankung in Verbindung gebracht. Darüber hinaus wurde eine neue DNA-Sequenzvariante entdeckt, die unser Wissen über bekannte TSC1-Genmutationen erweitert. Obwohl diese genetischen Testergebnisse allein nicht für eine definitive Diagnose verwendet werden können, deuten sie angesichts der klinischen Manifestationen und der Familienanamnese auf einen Zusammenhang mit TSC hin.
Ravi Paul, Sakala Joyce und Thankian Kusanthan
Hintergrund: Epilepsie ist eine chronische Erkrankung, die verschiedene Aspekte des Lebens beeinträchtigt. Es gibt nur wenige Studien, die die psychosozialen Auswirkungen von Epilepsie in einer allgemeinmedizinischen Praxis in Sambia anhand validierter Skalen gemessen haben. Ziel: Ermittlung der Lebensqualität von PWE-Kliniken in Lusaka und Ermittlung verschiedener sie beeinflussender Faktoren. Methode: Es wurde eine Umfrage unter 50 Personen mit generalisierten oder partiellen epileptischen Anfällen im Alter von 18 Jahren oder älter aus Epilepsiekliniken in Lusaka durchgeführt. Als Ergebnismaß wurde der SF-31 (Quality of Life in Epilepsy Inventory-31) verwendet. Ergebnisse: 38 % der Personen mit aktiver Epilepsie hatten aufgrund ihrer Erkrankung eine deutlich verringerte Lebensqualität. Frauen erzielten niedrigere Lebensqualitätswerte als Männer. Patienten mit höherem Bildungsniveau erzielten höhere Werte als Patienten mit geringerem Bildungsniveau. Menschen, die länger als 5 Jahre krank waren, erzielten höhere Werte als solche mit kürzerer Krankheitsdauer. Diejenigen, deren Pfleger ein hohes Einkommen aus einer bezahlten Arbeit hatten, erzielten höhere Werte als diejenigen, deren Pfleger arbeitslos waren. Schlussfolgerung: Das Auftreten von Anfällen, selbst in geringer Häufigkeit, ist mit einer psychosozialen Behinderung verbunden, und dies kann in der allgemeinen Praxis verborgen bleiben. Eine erhöhte Beeinträchtigung der Lebensqualität wurde bei weiblichen, weniger gebildeten Patienten mit kürzlich aufgetretenen Anfällen und arbeitslosen Pflegern beobachtet. Eine schlechte Lebensqualität bei Epilepsie spiegelt soziale Unterleistung wider und erfordert Programme zur Behebung ihrer psychosozialen Umstände und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung.