Unter Bioprospektion versteht man die Entwicklung traditioneller Arzneimittel als kommerzielle Produkte. Pharmaunternehmen aus der entwickelten Welt suchen häufig nach chemisch aktiven Inhaltsstoffen in traditionellen Heilmitteln, die sie zu kommerziellen pharmazeutischen Produkten entwickeln können. Dies wird von jenen, die glauben, dass dadurch indigenes Wissen ausgebeutet wird, scharf als „Biopiraterie“ kritisiert. Sie weisen darauf hin, dass Unternehmen möglicherweise versuchen, ein aus einem traditionellen Heilmittel gewonnenes Arzneimittel herauszunehmen, ohne die ursprünglichen Anwender anzuerkennen. Andere argumentieren, dass die enormen Investitionen der Pharmaunternehmen in Forschung und Entwicklung ihnen dieses Recht einräumen. In jüngsten Fällen kam es zu Vereinbarungen zwischen traditionellen Anwendern eines Arzneimittels und Pharmaunternehmen. Hoodia ist beispielsweise eine Pflanze, die von den San in Südafrika als Appetitzügler bei der Jagd oder auf langen Reisen verwendet wird. Es gab lange Verhandlungen zwischen San und dem Pharmaunternehmen Pfizer, das an der Entwicklung von Produkten auf Hoodia-Basis interessiert war. Die San erlangten schließlich das Recht auf Lizenzgebühren für alle auf Hoodia basierenden Produkte.
Zeitschriften mit Bezug zu Bioprospecting
Journal of Biodiversity and Conservation, Chemistry and Biodiversity, Animal Biodiversity and Conservation, Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments, Marine Biodiversity, Systematics and Biodiversity, International Journal of Biodiversity Science, Ecosystem Services and Management, Biodiversity, NIWA Biodiversity Memoirs, Global Biodiversity.