Kun-Long Hung
Epilepsie wird zunehmend als wichtiger Zusammenhang mit Tic-Störungen und dem Tourette-Syndrom bei Kindern erkannt. Frühere Studien berichteten, dass die Gesamtprävalenz des Tourette-Syndroms bei Kindern bei etwa 1 % lag. Epidemiologische Studien zeigten Hinweise auf erhöhte neuropsychiatrische Komorbiditäten des Tourette-Syndroms, darunter Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, Zwangsstörung und Autismusspektrumstörung. Die jüngsten Studien haben gezeigt, dass bei Kindern mit Tourette-Syndrom ein erhöhtes Epilepsierisiko besteht und bei Kindern mit Epilepsie ebenfalls ein erhöhtes Risiko für das Tourette-Syndrom besteht. Die genetischen und klinischen Informationen weisen auf eine gemeinsame neurobiologische Grundlage für Epilepsie und Tourette-Syndrom hin.
Jiang Yubao, Wu Jiaonan, Wang Yu und Wang Kai
Ziel: Viele Patienten mit idiopathischer generalisierter Epilepsie (IGE) weisen kognitive Defizite auf. Interiktale epileptiforme Entladungen (IEDs) können zu kognitiven Beeinträchtigungen bei Epilepsie beitragen; die Beziehung zwischen IEDs und kognitiven Beeinträchtigungen ist jedoch unklar.
Methoden: In dieser Studie analysierten wir die Exekutivfunktion in drei Gruppen: IGE-Patienten mit IEDs, IGE-Patienten ohne IEDs und gesunde Kontrollpersonen. Die Exekutivfunktion wurde mithilfe des Stroop-Tests, des Verbal Fluency Test, des Digit Span Test und des Wisconsin Card-Sorting Test bewertet.
Ergebnisse: Die IGE-Patienten mit IEDs schnitten bei Exekutivfunktionstests schlechter ab als die Patienten ohne IEDs. Darüber hinaus schnitten die IGE-Patienten ohne IEDs schlechter ab als die gesunden Kontrollpersonen. Es gab signifikante Unterschiede zwischen den drei Gruppen bei der Leistung beim Stroop-Test, dem Digit Span Test (vorwärts und rückwärts), Verbal Fluency Test (Tiere, Früchte) und den Unterskalen des WCST (abgeschlossene Kategorien, richtige Antwort, Gesamtfehler und Konservierungsfehler).
Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die exekutiven Funktionen bei Patienten mit IGE beeinträchtigt sind und durch IEDs noch weiter beeinträchtigt werden. Zukünftige Studien sollten feststellen, ob gut kontrollierte Patienten mit IGE von einer antiepileptischen Behandlung profitieren könnten.
Su-Ching Hu, Kun-Long Hung und Hui-Ju Chen
Ziel: Bewertung der Häufigkeit, Ätiologie, klinischen Merkmale und EEG-Befunde von Krampfanfällen bei Neugeborenen, die in ein medizinisches Zentrum eingeliefert wurden.
Methode: Wir haben die Krankenakten von Neugeborenen, bei denen zwischen Januar und Dezember 2015 auf der Neugeborenen-Intensivstation (NICU) eines medizinischen Zentrums in Taiwan ein Krampfanfall diagnostiziert wurde, retrospektiv überprüft. In allen Fällen wurden die klinischen Bilder, Labordaten, Bildgebung und EEG-Befunde überprüft.
Ergebnisse: Bei 22 von 122 Neugeborenen, die 2015 auf die NICU eingeliefert wurden, wurden neonatale Krampfanfälle diagnostiziert. Die am häufigsten beobachteten Anfallsarten waren subtile (77,2 %), gefolgt von tonischen (13,7 %) und klonischen (9,1 %) Anfällen. In Fällen mit perinataler Asphyxie und Schock wurde eine Azidose festgestellt. Die anderen Labordaten waren nicht ausschlaggebend. Siebzehn (77,3 %) Fälle wiesen ein abnormes EEG (in der Mehrzahl fokale Spikes) und 12 (54,5 %) Fälle wiesen abnorme Bildbefunde auf. Perinatale Asphyxie (59,1 %) war die häufigste Ursache für Krampfanfälle bei Neugeborenen, gefolgt von ZNS-Infektionen (18,2 %), Fehlbildungssyndrom (9,1 %) und intrakraniellen Blutungen (9,1 %).
Schlussfolgerung: Bei etwa 18 % unserer Aufnahmen in die Neugeborenenintensivstation innerhalb eines Jahres traten Krampfanfälle bei Neugeborenen auf, am häufigsten vom subtilen Typ. Perinatale Asphyxie war die häufigste Ätiologie für Krampfanfälle bei Neugeborenen, gefolgt von ZNS-Infektionen. Das EEG spielt eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Nachsorge von Krampfanfällen bei Neugeborenen.