Kun-Long Hung
Epilepsie wird zunehmend als wichtiger Zusammenhang mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern erkannt. Frühere Studien berichteten von einer Anfallshäufigkeit bei Kindern mit ADHS von 2–7 %. Bei Kindern mit ADHS scheint die Epilepsie früher aufzutreten und die Anfälle sind schwieriger zu kontrollieren als bei Kindern ohne ADHS. Die genetischen und klinischen Informationen könnten auf eine gemeinsame neurobiologische Grundlage für Epilepsie und ADHS hinweisen.
Velasco F, Vázquez-Barrón D, Pérez-Pérez D, Cuéllar-Herrera M, Trejo D, Montes de Oca M und Velasco AL
Hintergrund: Patienten mit bilateralen unabhängigen, refraktären epileptischen Anfällen im Hippocampus, die im MRT keine Anzeichen einer Läsion aufweisen, stellen eine Herausforderung für ihre Behandlung dar. Das Risiko einer schweren retrograden Amnesie und/oder von Residualanfällen ist hoch, wenn eine bilaterale Temporallappenresektion durchgeführt wird. Mehrere Gruppen haben über die elektrische Neuromodulation des Hippocampus als reversible chirurgische Alternative für mesiale Temporallappenepilepsieanfälle berichtet, die auf eine medizinische Behandlung nicht ansprechen.
Methoden: In der Epilepsieklinik des Allgemeinen Krankenhauses hatten wir drei Patienten mit bilateralen unabhängigen Herden und nicht-läsionalem MRT. Die vorliegende Veröffentlichung zeigt ihren langfristigen Anfallsstatus und ihr neuropsychologisches Ergebnis. Die Stimulationsparameter waren 3,0 V Amplitude, hohe Frequenz (130 Hz), 450 μs Pulsbreite, eine Minute AN und 4 Minuten AUS zyklische Stimulation. Die Nachbeobachtung erstreckte sich über 9 Jahre.
Ergebnisse: Die Patienten zeigten eine dramatische Anfallsreduktion. Bei zwei Patienten, bei denen die Stimulation abgebrochen wurde (aufgrund Batterieentladung oder Hauterosion), blieb die Anfallsreduktion nach Beendigung der Stimulation noch Monate lang bestehen, doch schließlich traten die Anfälle langsam wieder auf. Ein Patient wurde ununterbrochen stimuliert und ist seit neun Jahren anfallsfrei. Die neuropsychologischen Tests zeigten bei den ausgewählten Modulationsparametern keinen Funktionsverlust.
Schlussfolgerung: Die bilaterale Hippocampusstimulation ist bei der Anfallskontrolle bei Patienten wirksam, bei denen eine ablative Operation nicht empfohlen wird.