Julia Stephens und Jack Neppl
Einleitung: Die ventrikuloperitoneale (VP) Platzierung ist der von Neurochirurgen am häufigsten durchgeführte Eingriff mit einer hohen Bandbreite an gemeldeten Komplikationsraten mit einer durchschnittlichen Komplikationsrate von 23,8 %. Zu diesen Komplikationen zählen Shuntversagen, Infektionen, Shuntmigration, Pneumozephalus und subdurales Hämatom. Ein kleiner Teil der Kathetermigrationen kann zu Bauchschmerzen führen, indem sie die Wände der Eingeweide oder die Peritonealwand durchdringen. Da 15 % dieser Fälle tödlich enden, ist es wichtig, diese Komplikation schnell zu erkennen und zu behandeln.
Fallpräsentation: Ein 56-jähriger Mann weißer Hautfarbe mit einer Vorgeschichte von Hydrozephalus, der mit der Platzierung mehrerer VP-Shunts behandelt wurde, stellte sich im Verlauf von zwei Monaten dreimal mit Schmerzen im rechten Kreuzbein in der Notaufnahme eines ambulanten Krankenhauses vor.
Klinischer Verlauf: Der Patient litt trotz mehrerer Besuche in der Notaufnahme und eines stationären Aufenthalts zur Behandlung einer vermuteten Kolitis weiterhin unter starken Bauchschmerzen. Die Überweisung an die Allgemeinchirurgie ermöglichte eine definitive Diagnose, bei der eine diagnostische Koloskopie zeigte, dass der distale Teil eines VP-Shunts die Wand des Blinddarms durchdrang. Anschließend wurde eine Laparoskopie durchgeführt, um mehrere nicht verbundene VP-Shunts zu entfernen, wobei die Zäkumwand mit zwei Endoclips verschlossen wurde, was zu einer raschen Linderung der Schmerzen des Patienten führte.
Schlussfolgerung: Bei der Differentialdiagnose von Bauchschmerzen bei Patienten mit VP-Shunt muss die distale Shuntmigration als seltene, aber schwerwiegende Schmerzursache berücksichtigt werden. Eine Darmperforation ist eine Komplikation der VP-Shunt-Platzierung, die bei 0,1-0,7 % der Patienten auftritt und in 15 % der Fälle zum Tod führt.
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