Anne Kuusisto, Pirkko Nykänen und Johanna Kaipio
Hintergrund: Eine effiziente Zusammenarbeit und ein Informationsaustausch zwischen den Pflegekräften sind während des Krankenhausaufenthalts eines Patienten für eine hohe Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung unerlässlich. Die Pflegedokumentation spielt eine wichtige Rolle bei einer effektiven Zusammenarbeit und einem Informationsaustausch. Eine Voraussetzung für eine effiziente und produktive multidisziplinäre Zusammenarbeit ist die Pflegedokumentation, wenn sie in einem geeigneten Format vorliegt und leicht zugänglich ist. In Finnland werden Pflegedokumente mit einem Pflegedokumentationssystem (NDS) erstellt, gespeichert und dargestellt, das Teil einer elektronischen Gesundheitsakte (EHR) ist. Das angewandte Pflegemodell basiert auf einem Pflegeprozess, einem national definierten Pflegekerndatensatz und der finnischen Pflegeklassifizierung (FinCC). Forschungsdesign und -methode: Diese Studie ist Teil der Forschung, in der wir die Machbarkeit und Benutzerfreundlichkeit des strukturierten Pflegedokumentationsmodells und vier weit verbreiteter NDSs bewertet haben. Eine Perspektive der Bewertung war die Untersuchung der Nützlichkeit des Pflegemodells und der NDSs bei der multiprofessionellen Zusammenarbeit und dem Informationsaustausch. Die Materialien wurden im Frühjahr 2010 mit thematischen Interviews mit sieben Ärzten und 20 Krankenschwestern in den klinischen Kontexten der primären, spezialisierten und privaten Gesundheitsversorgung gesammelt. Ergebnisse: Pflegedokumentationsmodell und NDS unterstützten die elektronische multiprofessionelle Pflege und den Informationsaustausch nur unzureichend. Ärzte fanden Pflegedokumentationen schwer zugänglich und schwer zu verstehen. Informationen wurden als kleine, separate Elemente dokumentiert und daher war kein umfassendes Bild der Situation des Patienten vorhanden. Aspekte der kollaborativen Pflege wurden ebenfalls nicht unterstützt. Das verwendete Pflegemodell konnte von den Ärzten nicht genutzt werden und NDS berücksichtigten nicht die Bedürfnisse derjenigen Ärzte, die Informationen über die von Pflegekräften bereitgestellte Patientenpflege benötigten. Schlussfolgerung: Die Erfahrungen aus unserer Studie könnten von anderen Krankenhäusern, Pflegekräften und Ländern zur besseren Gestaltung der Pflegedokumentation genutzt werden. In Zukunft erfordert eine bessere Nutzung von Informationen, dass das Pflegedokumentationsmodell und die NDS so gestaltet werden, dass sie nicht nur die Dokumentation, sondern auch den Informationsaustausch und die multiprofessionelle Zusammenarbeit unterstützen.
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