Elina Mattila, Anneli Pitkänen, Seija Alanen, Kaija Leino, Katja Luojus, Anja Rantanen und Pirjo Aalto
Hintergrund: Pflegemodelle bieten die Infrastruktur für die Organisation und Bereitstellung von Pflege für Patienten und Familien. Im Laufe der Jahrzehnte haben verschiedene Modelle an Bedeutung gewonnen und wieder abgenommen. Seit den 1980er Jahren hat das primäre Pflegemodell zunehmend an Bedeutung gewonnen. Es gibt jedoch keine systematischen Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen dieses Modells auf Patienten, ihre Familienangehörigen, das Pflegepersonal oder die Pflegeorganisation. Dieses Thema ist aufgrund der Notwendigkeit, eine evidenzbasierte Pflege zu entwickeln, aktuell sehr relevant. Ziel: Beschreibung der Auswirkungen des primären Pflegemodells auf Patienten, ihre Familienangehörigen, das Pflegepersonal und die Pflegeorganisation. Design: Eine systematische Literaturübersicht. Die für die Überprüfung ausgewählten Studien (n=9) wurden mithilfe des vom Effective Public Health Practice Project entwickelten Quality Assessment Tool for Quantitative Studies auf ihre Qualität geprüft. Datenquellen: Die Forschungsdaten wurden von Januar 1990 bis März 2013 aus vier Datenbanken gesammelt. Ergebnisse: Die Forschung zu den Auswirkungen des primären Pflegemodells beschränkte sich weitgehend auf die Auswirkungen auf Patienten und Pflegepersonal. Es liegen keine Daten darüber vor, wie es sich auf die Familienangehörigen des Patienten oder die Pflegeorganisation auswirkt. Die vorläufigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass das primäre Pflegemodell positive Auswirkungen auf Patientinnen im Rahmen der Geburtshilfe haben kann. Es gibt weniger Belege für positive Auswirkungen des primären Pflegemodells auf das Pflegepersonal. Es ist jedoch möglich, dass das Modell zu einem erhöhten Gefühl von Kontrolle und Autonomie bei der Arbeit beiträgt. Schlussfolgerung: Die vorhandene Forschungslage weist methodische Mängel auf, und es sind weitere RCT-Studien erforderlich, um die Auswirkungen des primären Pflegemodells, beispielsweise auf die Kosten der Organisation, die Arbeitszufriedenheit der Pflegekräfte und die Mitarbeiterbindung, festzustellen. Weitere Forschung ist auch zu den Auswirkungen des primären Pflegemodells auf numerisch messbare Ergebnisse, wie etwa Medikationsfehler während der Krankenhausbehandlung und die Dauer der Behandlungszeiträume, erforderlich.
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