Hertfelt Wahn Elisabeth und Nissen Eva
Hintergrund: Wenn eine Teenagermutter wird, wird sie mit elterlichen Pflichten konfrontiert, während sie gleichzeitig mit ihrer eigenen intensiven Entwicklung fertig werden muss. Depressive Symptome und postpartale Depressionen werden bei Teenagermüttern häufig berichtet und sind besonders besorgniserregend, da depressive Symptome mit einem schlechten allgemeinen Gesundheitszustand verbunden sind.
Ziel: Untersuchung, ob sich die Wahrnehmung von Unterstützung, Selbstwertgefühl und sozialen Hintergrundfaktoren bei Teenagermüttern mit depressiven Symptomen im Vergleich zu Teenagermüttern ohne depressive Symptome unterscheidet.
Design: Eine beschreibende vergleichende Querschnittsstudie.
Teilnehmer: Schwedisch sprechende Teenagermütter im Alter von 15 bis 19 Jahren, die in einem Krankenhaus in einer Provinz im Südwesten Schwedens entbunden haben, n = 76. Die Gruppe wurde anhand ihres Ergebnisses auf der Edinburgh Postnatal Depression Scale in zwei Gruppen unterteilt, depressive Symptome, n = 24 und ohne depressive Symptome, n = 52.
Messungen und Ergebnisse: Die Daten wurden mithilfe eines Fragebogens erhoben, der soziodemografische Variablen, Skalen zur Messung von Unterstützung, Selbstwertgefühl und depressiven Symptomen umfasste. Unterschiede zwischen Teenagermüttern mit hohen oder niedrigen EPDS-Werten wurden untersucht. Teenagermütter mit depressiven Symptomen empfanden weniger Unterstützung durch Familie und Freunde und hatten ein geringeres Selbstwertgefühl als Teenagermütter ohne depressive Symptome. Sie waren häufiger psychischem/körperlichem Missbrauch ausgesetzt und rauchten häufiger als Teenagermütter ohne depressive Symptome. Die Unterstützung durch die Hebammen wurde von Teenagermüttern im Allgemeinen gut wahrgenommen, die Unterstützung durch die bei der Geburt anwesende Hebamme wurde von Teenagermüttern mit depressiven Symptomen jedoch weniger gut wahrgenommen.
Schlussfolgerung: Teenagermütter mit depressiven Symptomen befinden sich möglicherweise in einer schwierigen Lebenssituation, die durch geringes Selbstwertgefühl und das Gefühl mangelnder Unterstützung durch ihr soziales Netzwerk gekennzeichnet ist.
Auswirkungen auf die Praxis: Die Ergebnisse legen nahe, dass bei der Beurteilung des Gesundheitszustands der Teenagermutter auch auf depressive Symptome, risikoreiches Verhalten und die Wahrnehmung der derzeitigen Unterstützung durch Familie, Freunde und Partner geachtet werden sollte, um eine individuelle Betreuungsplanung zu ermöglichen.
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