Marica Guevarra Estrada und Crestita Tan
Im Zuge der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Krankenpflegepraxis hat sich die Rolle der examinierten Krankenschwestern in den letzten 100 Jahren von der Grundversorgung zur fortgeschrittenen Krankenpflege ausgeweitet. Den Forderungen von Gesundheitsorganisationen weltweit folgend, haben die Philippinen das Nursing Specialty Program eingeführt, das die Präsenz von klinischen Krankenpflegefachkräften im Land fördern soll. Im Bewusstsein dieser anspruchsvollen Rolle hat diese phänomenologische Untersuchung ihre gemeinsamen Erfahrungen als klinische Krankenpflegefachkräfte eidetisch erfasst. Es wurde eine Reihe halbstrukturierter, ausführlicher Einzelinterviews geführt. Angetrieben von der zentralen Frage: „Wie werden Akzeptanz und Verwendung von CNS in Gesundheitseinrichtungen beschrieben?“ wurden Feldtexte transkribiert und mittels kalter und warmer Analysen einer phänomenologischen Reduktion unterzogen. Vier Themenkomplexe umrissen die gemeinsamen Erfahrungen der Teilnehmer, nämlich: (a) Inspiriert, eine neue Rolle zu übernehmen, (b) Blinde Akzeptanz der verkörperten Rolle, (c) Eingeschränkte Möglichkeiten, das Spezialgebiet auszuüben und (d) Benachteiligung durch die eigenen Leistungen. Die eingeschränkte Reaktion der Gemeinschaft und des Gesundheitspersonals war stark von einer Erfahrung „beruflicher Ambivalenz“ geprägt und führte zu ambivalenten Gefühlen gegenüber den eigenen Leistungen, die von Erfüllung über Frustration und Unzufriedenheit bis hin zur Unsicherheit in Bezug auf die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit reichten. Die philippinischen klinischen Pflegefachkräfte sind zunächst einmal motiviert, die eigene Praxis und die Gesundheit des Landes zu verbessern, doch leider genießen sie nur wenig Ansehen und Anerkennung im Vergleich zu ausländischen Pflegefachkräften. Um mehr philippinische Pflegekräfte zu ermutigen, sich für ihr berufliches Wachstum einzusetzen und damit die fortgeschrittene Pflegepraxis auf den Philippinen weiterhin florieren kann, müssen die Pflegeleiter unbedingt damit beginnen, eine einheitliche Vision der fortgeschrittenen Pflegepraxis zu entwickeln. Dies geschieht durch die Änderung der bestehenden Gesetze, die Abgrenzung ihres Tätigkeitsbereichs, die Überprüfung der bestehenden Zertifizierungsanforderungen gemäß globalen Standards und die Sensibilisierung der Gesundheitsgemeinschaft für die Existenz und den Wert solcher Fachkräfte.
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