Anette C. Ekstrom, Lena Nilsson, Caroline Apell, David Palmius, Lena B. Martensson
Hintergrund: Der Pflegeansatz sollte von einer ganzheitlichen Sicht auf den Menschen geprägt sein, die auch die sexuelle Gesundheit einschließt. Aus pflegerischer Sicht ist es daher von größter Bedeutung, auch unter stationären Patienten einen Dialog über Faktoren zu führen, die mit der sexuellen Gesundheit in Zusammenhang stehen. Unseres Wissens nach fehlen jedoch qualitative Studien zur Einstellung von Pflegekräften zum Dialog mit Patienten über sexuelle Gesundheit.
Ziel: Untersuchung der Einstellung von Pflegekräften zum Dialog mit Krankenhauspatienten über sexuelle Gesundheit.
Methoden: Es wurde eine qualitative Methode verwendet und Interviews durchgeführt, die dann mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Elf ausgebildete Krankenschwestern wurden einbezogen. Das Einschlusskriterium war: mindestens ein Jahr Erfahrung als Krankenschwester und Arbeit auf einer medizinischen oder chirurgischen Station in einem Krankenhaus im Südwesten Schwedens. Die Teilnehmer waren zwischen 25 und 65 Jahre alt und hatten zwischen 2 und 30 Jahre als Krankenschwestern gearbeitet. Neun der Teilnehmer waren Frauen. Die Daten wurden im Jahr 2011 erhoben.
Ergebnisse: Die Erfahrungen und Überlegungen der Pflegekräfte im Dialog mit Patienten über sexuelle Gesundheit wurden als ein einziges Hauptthema präsentiert: Herausforderungen für Pflegekräfte bei der Betreuung von Krankenhauspatienten mit sexuellen Gesundheitsproblemen. Dieses Thema umfasste drei Kategorien: Unwohlsein, Unzulänglichkeitsgefühl und aufgabenorientierte Pflege mit den jeweils zugehörigen Unterkategorien.
Schlussfolgerungen: Die Haltung der Pflegekräfte zu Gesprächen über sexuelle Gesundheit mit Krankenhauspatienten war weniger herausfordernd, wenn sie von den Patienten selbst initiiert wurden oder wenn es sich bei den Patienten um Männer mit medizinischen Problemen im Zusammenhang mit der sexuellen Gesundheit handelte. Mangelndes Wissen und fehlende Unterstützung durch Kollegen waren Gründe dafür, warum sich die Pflegekräfte unfähig fühlten, mit ihren Patienten über sexuelle Gesundheit zu sprechen.
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