Manuel Monti, Francesco Paciullo, Paolo Diego L'Angiocola, Silvia Cenciarelli und David Giannadrea
Das vor fast fünf Jahrzehnten erstmals beschriebene maligne neuroleptische Syndrom (NMS) ist eine idiosynkratische, lebensbedrohliche Komplikation einer medikamentösen Behandlung, die durch Fieber, starke Muskelsteifheit sowie Veränderungen des autonomen und mentalen Zustands gekennzeichnet ist. Es gibt viele verschiedene Medikamente, die ein NMS verursachen können. Die meisten Medikamente sind Antipsychotika. Ein NMS kann sich auch entwickeln, wenn dopaminerge Medikamente plötzlich abgesetzt werden, es gibt jedoch auch Medikamente, die nicht in eine der oben genannten Kategorien fallen. Ein älterer männlicher Patient wurde wegen intermittierendem Fieber, das seit drei Tagen anhielt, in unsere Notaufnahme eingeliefert. Zu seinen Medikamenten gehörten Amlodipin, orale Steroide und Donepezil, das in einer Dosis von 10 mg/Tag verabreicht wurde. Zum Zeitpunkt der Aufnahme zeigte der Patient bei der körperlichen Untersuchung Stupor ohne andere relevante Anzeichen. Infektionskrankheiten und systemische Erkrankungen wurden im Verlauf ausgeschlossen. In den zehn Stunden nach der Aufnahme verschlimmerte sich das Fieber des Patienten weiter und blieb stabil bei 42°. Bei der neurologischen Untersuchung zeigten sich diffuse, schwere Muskelsteifheit und beidseitige fixierte Miose. Es wurde auch eine Lumbalpunktion durchgeführt, die negativ ausfiel. Er starb einige Stunden später. Es wurde auch eine Autopsie veranlasst, die nicht die berichteten Ergebnisse erbrachte. Basierend auf den Befunden bei unserem Patienten und den Daten aus der Literatur gehen wir davon aus, dass der Patient aufgrund von Donepezil ein NMS entwickelt hat. Dies zeigt, dass bei einem Patienten mit verändertem Geisteszustand, Fieber, Muskelsteifheit und/oder autonomer Instabilität eine genaue Anamnese erforderlich ist und wir Donepezil als mögliche Ursache für ein vermutetes NMS in Betracht ziehen müssen.
Teile diesen Artikel