Jemal Beker und Tesafa Bamlie
Einleitung: Nadelstich- und scharfe Verletzungen (NSSIs) sind die häufigste Art der Übertragung von durch Blut übertragbaren Infektionen wie HIV, HBV und HCV. Solche Infektionen stellen ein hohes Berufsrisiko und eine große Bedrohung für medizinisches Fachpersonal dar. Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz von Nadelstich- und scharfen Verletzungen sowie damit verbundene Faktoren bei Krankenschwestern zu ermitteln, die im Jimma University Specialized Hospital im Südwesten Äthiopiens arbeiten.
Methoden: Vom 31. März bis 4. April 2014 wurde im Jimma University Specialized Hospital ein institutionelles Querschnittsstudiendesign unter Krankenschwestern mit mindestens einem Jahr Berufserfahrung durchgeführt. Insgesamt wurden 173 Studienteilnehmer mithilfe einer einfachen Zufallsstichprobentechnik aus einem Stichprobenrahmen nach dem Losverfahren ausgewählt. Die Daten wurden mithilfe eines vorab getesteten Fragebogens in englischer Sprache durch selbst durchgeführte Interviews erhoben. Um die Qualität der Daten zu gewährleisten, wurden Vortests durchgeführt und der Datenerhebungsprozess überwacht. Die gesammelten Daten wurden auf Vollständigkeit überprüft, bearbeitet und in EpiData Version 3.1 eingegeben und zur Analyse in SPSS Version 21.00 exportiert. Zur Erklärung der Studienvariablen wurden deskriptive Statistiken verwendet. Der Zusammenhang zwischen abhängigen und unabhängigen Variablen wurde mithilfe des Chi-Quadrat-Tests berechnet. Ein P-Wert von weniger als 0,05 wurde als signifikanter Zusammenhang angesehen.
Ergebnisse: Von den insgesamt 173 Studienteilnehmern wurden 170 in die Endanalyse einbezogen, was einer Rücklaufquote von 98,3 % entspricht. Die Mehrheit der Studienteilnehmer, 95 (55,88 %), waren Krankenschwestern. Diese Studie zeigt, dass das Geschlecht der Krankenschwestern, ihr Monatsgehalt, ihr Familienstand, ihre Berufserfahrung, ihre Arbeitseinheit/-abteilung, ihre Schulung zu geistigem Eigentum und Patentsicherheit, das Vorhandensein kontaminierter Nadeln und scharfer Materialien im Arbeitsbereich, ihre Arbeitszufriedenheit, ihr Arbeitsstressniveau bei den befragten Krankenschwestern, die Verwendung persönlicher Schutzausrüstung und Handschuhe während der praktischen Arbeit mit Nadeln/scharfen Gegenständen und das Wiederverschließen der Nadelkappen nach der Verwendung einen signifikanten Zusammenhang mit dem Auftreten von Verletzungen durch scharfe Gegenstände und Nadelstiche bei Krankenschwestern aufwiesen. Im Allgemeinen ergab diese Studie, dass kein einzelner Faktor für das Auftreten von NSSIs verantwortlich war.
Schlussfolgerung und Empfehlung: Diese Studie zeigte eine relativ hohe Prävalenz von NSSIs unter den Krankenschwestern des JUSTH. Die hohe Prävalenz von NSSIs unterstreicht die Notwendigkeit, wirksame Präventionsstrategien zu entwickeln. Die Schulung von Krankenschwestern sollte betont werden und ist für die Prävention hoher NSSIs-Risiken im Krankenhaus von entscheidender Bedeutung.
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