Maria Jirwe, Azita Emami und Kate Gerrish
Einleitung: Die transkulturelle Pflegeausbildung wird in Pflegelehrplänen oft vernachlässigt und die Einbeziehung in die Lehrpläne kann willkürlich erfolgen. Über die Ansichten der Pflegeschüler zur transkulturellen Pflegeausbildung ist wenig bekannt. Es fehlt an Forschung darüber, wie Pflegeschüler an Universitäten und in der Praxis auf die Pflege in einer multikulturellen Gesellschaft vorbereitet werden.
Ziel: Untersuchung der Vorbereitung und Erfahrungen von Krankenpflegeschülern bei interkulturellen Begegnungen.
Methode: Es wurden halbstrukturierte Interviews mit einer gezielten Stichprobe von 10 Studenten im Abschlussjahr einer Universität in Schweden durchgeführt: 5 Teilnehmer hatten einen schwedischen Hintergrund und 5 einen Migrationshintergrund. In den Interviews wurden die Erfahrungen der Teilnehmer bei der Vorbereitung auf die Krankenpflege und ihre Erfahrungen in einer multikulturellen Gesellschaft untersucht. Die Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und mithilfe eines „Framework“-Ansatzes analysiert.
Ergebnisse: In der Analyse wurden drei Themen identifiziert: Erfahrungslernen durch Lebenserfahrung, schulische Vorbereitung auf die Praxis und Lernen in der klinischen Ausbildung. Studenten mit Migrationshintergrund betonten die Bedeutung ihrer Lebenserfahrungen, während schwedische Studenten betonten, dass die Ausbildung sie auf die Begegnung mit Patienten aus einer anderen Kultur als ihrer eigenen vorbereitet. In klinischen Umgebungen nutzten die Studenten ihre Fähigkeiten zur Selbstwahrnehmung, um über ihre Reaktion auf interkulturelle Begegnungen nachzudenken und ihre Praxis kritisch zu reflektieren. In klinischen Praktika waren die Studenten unzureichend darauf vorbereitet, mit negativen Einstellungen, Rassismus und Diskriminierung gegenüber Patienten und in einigen Fällen auch sich selbst umzugehen.
Schlussfolgerung: Obwohl Pflegeschüler der Meinung waren, dass die Pflegeausbildung sie mit dem notwendigen Selbstbewusstsein, Wissen und den Fähigkeiten ausgestattet hat, um interkulturellen Begegnungen zu begegnen, hat die Pflegeausbildung die Schüler nicht auf den Umgang mit negativen Einstellungen, Rassismus und Diskriminierung vorbereitet. Pflegepädagogen müssen mehr Wert darauf legen, die Schüler auf schwierige Situationen vorzubereiten, die sich aus Rassismus und Diskriminierung ergeben und denen sie in der klinischen Praxis ausgesetzt sein können. Die Schüler müssen verstehen, warum Rassismus und Diskriminierung auftreten können und auch, wie sie angemessen reagieren und handeln können.
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