Unika Mulmi
Studiendesign: Ein Fallbericht einer Variante des Guillain-Barré-Syndroms (GBS) bei einem Patienten mit hoher Tetraplegie nach einer zervikalen Rückenmarksverletzung (C3-C6). Ziel: Veranschaulichung einer klinischen Präsentation von GBS bei einer Person mit Tetraplegie. Ort: Zhongnan-Krankenhaus der Wuhan-Universität, Wuhan, China. Fallpräsentation: Ein 55-jähriger Mann mit einer hohen Rückenmarksverletzung auf Höhe C3-C6 entwickelte nach einer notfallmäßigen hinteren zervikalen Instrumentierung und Fusion mit Dekompression der Wirbelkörper C3-C6 unter Vollnarkose Harninkontinenz und Schwäche der Gliedmaßen und wurde wegen Tetraplegie in unsere Einrichtung eingeliefert. Zwei Monate nach der Aufnahme bekam der Patient plötzlich Fieber (T40,0 °C), wofür eine Blutkultur angelegt und Antibiotika verabreicht wurden, um das Fieber zu senken. Einige Tage später verschlimmerte sich die zuvor festgestellte Schwäche des Patienten. Es wurde eine Nervenleitungsstudie durchgeführt, die eine schwere axonale Polyneuropathie mit Auswirkungen auf motorische und sensorische Nervenfasern ergab, was zur Diagnose einer akuten motorisch-sensorischen axonalen Neuropathie (eine Variante des Guillain-Barré-Syndroms) führte. Elektromyographie-Berichte (EMG) zeigten eine abnorme spontane Aktivität in allen Extremitätenmuskeln. Es wurde eine Notfall-Lumbalpunktion (LP) durchgeführt, die das klassische Zeichen einer albuminozytologischen Dissoziation der Zerebrospinalflüssigkeit ergab. GBS wurde diagnostiziert, aber da der Patient bereits an Tetraplegie und autonomer Dysfunktion litt und beatmet wurde, wurde die Diagnose überschattet und leider verzögert. Trotzdem wurden Behandlungsmodalitäten sowohl für die Tetraplegie als auch für das GBS eingeleitet. Es gab eine deutliche Verbesserung in allen Extremitäten, aber der beidseitige Rückgang des Muskeltonus in den unteren Extremitäten blieb bestehen. Der Patient weigerte sich jedoch, eine erneute LP durchzuführen und wurde drei Monate später unter der Voraussetzung regelmäßiger Nachuntersuchungen entlassen. Schlussfolgerung: Eine sorgfältige neurologische Untersuchung führte bei einem chronischen Patienten mit Tetraplegie zur Diagnose einer akuten Polyradikuloneuropathie. Dies zeigt, wie in dieser Population eine ansonsten unkomplizierte Diagnose von GBS leicht übersehen werden kann. Über diese Anzeichen wurde ein tieferes Verständnis der Ursache und der Notwendigkeit einer anschließenden therapeutischen Intervention bei potenziell lebensbedrohlicher autonomer Instabilität erreicht.
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