Batash R, Simonovich A, Lee E, Schaffer M, Debbi R, Livoff A, Lubovsky O und Djabarov R
Zweck: Chordome entstehen aus embryonalen Chordaresten entlang der Neuraxis an
entwicklungsaktiven Stellen. Sie machen weniger als 1 % aller ZNS-Tumoren aus und treten häufig an extraaxialen Stellen auf.
Chordome in der Brustwirbelsäule gelten als selten und machen weniger als 15 % aller Chordome aus.
Fallstudie: Ein gesunder 42-jähriger Mann stellte sich mit radikulären Schmerzen im unteren Rückenbereich vor, die vier
Wochen vor dieser Untersuchung plötzlich aufgetreten waren. Er klagte über Parästhesien, unsicheres Gangbild und Schwierigkeiten beim Wasserlassen;
neurologische Defizite wurden jedoch nicht gemeldet. Bei CT und MRT wurde eine besetzende Weichteilläsion mit
Druck auf den Thekalsack auf Höhe der Wirbel D6-D9 festgestellt. Die Läsion war unregelmäßig und wurde zunächst als
Dermoidtumor diagnostiziert. Nach primärer Entbalkung und Fixierung ergab die pathologische Biopsie ein Chordom. Der Patient hatte
vor der Protonenstrahltherapie eine zweite Operation, bei der die primären Fixatoren durch Stäbe aus Kohlenstoff ersetzt wurden.
Diskussion: Laut Bildgebung und Lokalisation der Läsion war Chordom nicht die vorgeschlagene Diagnose.
Überraschenderweise wurde auf Grundlage der histopathologischen Ergebnisse ein Chordom diagnostiziert. Dank des multidisziplinären
Behandlungsansatzes war der Patient auf die folgende Strahlentherapie vorbereitet. Zwei Jahre nach der Behandlung
gibt es keine Anzeichen einer Läsion oder klinische Anzeichen einer Beteiligung des Thekalsacks.
Schlussfolgerung: Bei Verdacht auf eine unregelmäßige raumfordernde Läsion ist immer so vorzugehen, als liege eine bösartige Erkrankung
vor. Wir empfehlen zur Behandlung solcher Fälle einen multidisziplinären Ansatz in Abstimmung mit Onkologen, Pathologen, dem Operationsteam
und dem Strahlenzentrum.
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