Ygal Plakht
Häufige Schwankungen des Hämoglobin-A1c-Werts (HbA1C) sind unabhängige Prädiktoren für diabetische Komplikationen und Patientenergebnisse. Allerdings gibt es kaum Daten zur Prognose in Abhängigkeit von langfristigen Veränderungen des HbA1C bei Patienten nach einem akuten Myokardinfarkt (AMI). Wir untersuchten die prognostische Bedeutung der HbA1C-Werte und ihrer Veränderungen bei diabetischen Patienten nach einem nicht tödlichen AMI. Ausgewertet wurden Patienten mit Diabetes mellitus (DM), die mit einem AMI eingeliefert wurden (2002–2017) und > 1 Jahr überlebten. Alle Ergebnisse der HbA1C-Werte während des Nachbeobachtungszeitraums (bis zu 10 Jahre nach der Entlassung) wurden erhoben und analysiert. Die Veränderungen (â??) des HbA1C wurden für alle Testpaare bei jedem Patienten berechnet. Das Zeitintervall der â??HbA1C-Werte wurde als schnelle (< 1 Jahr) und langsame (â?¥ 1 Jahr) Veränderung klassifiziert. Das Ergebnis war die Gesamtmortalität. Insgesamt wurden 4.066 Patienten analysiert, Durchschnittsalter 66,4 ± 11,9 Jahre, 36 % weiblich. Es wurde ein U-förmiger Zusammenhang zwischen HbA1C und Mortalität beobachtet: adjOR = 1,887 und adjOR = 1,302 für HbA1C < 5,5 % bzw. − 8,0 %, verglichen mit 5,5–6,5 % (p < 0,001). Es wurde ein U-förmiger unabhängiger Zusammenhang zwischen −HbA1C und Mortalität festgestellt: adjOR = 2,376 und adjOR = 1,340 für die Gruppen mit HbA1C-Änderungen < − 2,5 % bzw. − 2,5 % (jeweils p < 0,001), verglichen mit der Gruppe mit minimalem −HbA1C (− 0,5 %). Ein schneller Anstieg des HbA1C (aber kein Abfall) war mit einem höheren Sterberisiko verbunden. HbA1C-Werte und ihre Veränderungen sind signifikante unabhängige Prognosemarker für die langfristige Sterblichkeit mit einer U-förmigen Assoziation nach AMI bei DM-Patienten. Daher sollten bei diesen Patienten neben den absoluten HbA1C-Werten auch der HbA1C-Wert und sein Zeitpunkt überwacht werden.
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