Anja Kroner*, Erik Aerts, Urs Schanz und Rebecca Spirig
Ziel: Orale Mukositis (OM) ist eine häufige Nebenwirkung der allogenen Stammzelltransplantation und kann zu Infektionen mit erhöhter Morbidität, Mortalität, höheren Kosten und einer Beeinträchtigung der Lebensqualität der Patienten führen. Wir führten eine Studie auf der Stammzelltransplantationsstation eines Schweizer Universitätsspitals durch, das orale Mukositis mit modernsten Maßnahmen behandelt.
Methode und Teilnehmer: In einer randomisierten, kontrollierten, nicht verblindeten Studie mit 72 Patienten mit allogener Stammzelltransplantation untersuchten wir die Wirksamkeit der Mundspülung Caphosol® im Vergleich zu gefiltertem Wasser hinsichtlich der Dauer der OM (primärer Endpunkt), der Manifestation der OM und des Auftretens von Schmerzen, Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden und Veränderungen der Geschmackswahrnehmung (sekundäre Endpunkte).
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass Caphosol® keinen Einfluss auf die Dauer von OM hatte, und dass es zwischen den beiden Gruppen keine Unterschiede in Bezug auf Schmerzen, Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden und Veränderungen der Geschmackswahrnehmung gab. Prädiktoren, die mit einer längeren Dauer von OM in Zusammenhang zu stehen scheinen, sind myeloablative Konditionierung und weibliches Geschlecht. Die Anzahl der Mundspülungen pro Tag und insgesamt zeigt keine signifikante Korrelation mit der Dauer von OM.
Schlussfolgerung: Folglich ist im Rahmen einer allogenen Stammzelltransplantation bei einer Patientengruppe mit einem hohen Risiko für schweres OM eine Mundspülung mit Caphosol® nicht wirksamer als gefiltertes Wasser.
Teile diesen Artikel