Corsini Anna, Fiorini Giulia, Zuffa Elisa, Borghi Claudio und Galiè Nazzareno
Hintergrund: Dieser Fallbericht unterstreicht die Bedeutung der Differentialdiagnose bei dilatativer Kardiomyopathie und die häufige Fehldiagnose einer Herzinsuffizienz im Zeitalter von COVID-19.
Falldarstellung: Ein Patient mit Polycythaemia vera (PV) und ohne Vorgeschichte einer Herzerkrankung entwickelte Dyspnoe und radiologische Anzeichen einer Lungenstauung. Er wurde daraufhin als mutmaßlicher COVID-19-Patient behandelt. Das Echokardiogramm zeigte jedoch eine biventrikuläre Dysfunktion und eine stark reduzierte linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) (22 %) ohne regionale Wandbewegungsstörungen. Wir vermuteten eine medikamentenbedingte Kardiotoxizität.
Schlussfolgerung: Besondere Aufmerksamkeit sollte Patienten gewidmet werden, die mit Atemwegssymptomen und klinischen Anzeichen einer Stauung in die Notaufnahme eingeliefert werden, um eine COVID-19-bedingte Atemwegserkrankung richtig von einer kardiogenen Dyspnoe unterscheiden zu können. Bei dilatativ-hypokinetischer Kardiomyopathie sollte immer eine Kardiotoxizität ausgeschlossen werden.
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