Anna Maórzata Chabowska, Marta Nódzi, Alina Lipska, Anna Rogowska, Barbara Boczkowska-Radziwon, Jolanta Korsak, Mateusz Dziemianczuk und Piotr Radziwon
Hintergrund und Ziele: RFID-Tags (Radio Frequency Identification) haben in Blutmanagementsystemen Vorteile gegenüber Strichcodes. Die Ultrahochfrequenz-RFID-Technologie (UHF) (820 – 960 MHz) hat in vielerlei Hinsicht mehr Vorteile als Hochfrequenz-RFID (HF) (13,56 MHz). Ziel unserer Studie war die Bewertung der Auswirkungen von UHF-RFID im Vergleich zu HF-RFID-Strahlung auf Qualitätsmarker von RBC und auf das oxidoreduktive Gleichgewicht in RBC, die in mit RFID-Tags gekennzeichneten Behältern gelagert werden. Materialien und Methoden: Zehn RBC-Einheiten wurden in drei Komponenten aufgeteilt, eine mit Strichcode gekennzeichnete Kontrolleinheit und zwei mit RFID-Tags gekennzeichnete Testeinheiten – eine arbeitete mit UHF- und die zweite mit HF-Radiowellen. Alle Einheiten wurden 35 Tage lang bei 2 – 6 °C gelagert. Die Testgruppen wurden während der Lagerung kontinuierlich Radiowellen ausgesetzt. Gemessen wurden die Qualitätsparameter sowie die Konzentration von Malondialdehyd (MDA) und die Aktivitäten von Superoxiddismutase, Glutathionperoxidase und Glutathionreduktase. Ergebnisse: Der Hämolysegrad und die K+-Konzentration waren am 35. Tag der Lagerung in mit UHF-RFID-Tags markierten RBCs statistisch signifikant höher als in den Kontroll- und HF-RFID-Gruppen. Am 35. Tag der Lagerung war die MDA-Konzentration statistisch signifikant höher und die Aktivitäten der oxidoreduktiven Enzyme waren in der UHF-Gruppe statistisch signifikant niedriger als in den Kontroll- und HF-Gruppen. Schlussfolgerung: UHF-RFID-Tags beeinflussen das oxidoreduktive Gleichgewicht in RBCs und können zu Eryptose führen. Die Zulassung des UHF-RFID-Systems für Blutkomponenten bedarf weiterer Studien.
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