Godbe KN, Guilliams EL, Benko MJ, Grider DJ und Stump MS
Das primäre Hodgkin-Lymphom des zentralen Nervensystems (ZNS) ist äußerst selten. Eine 82-jährige Frau wurde in die Notaufnahme eingeliefert, nachdem sie gestolpert war und sich den Kopf angeschlagen hatte, was zu einer Platzwunde am Kopf führte, ohne dass andere Verletzungen erkennbar waren. Die CT des Kopfes zeigte einen hyperdensen Bereich, der entweder mit einer parieto-okzipitalen Blutung oder Masse übereinstimmte. Sie wurde in eine tertiäre Pflegeeinrichtung verlegt, wo die MRT des Kopfes eine parieto-okzipitale Masse zeigte, die auf eine metastatische Erkrankung hindeutete. Es wurden keine primäre Quelle oder Hinweise auf eine metastatische Erkrankung gefunden. Der Tumor wurde reseziert und als klassisches Hodgkin-Lymphom vom gemischtzelligen Typ identifiziert. Die Patientin hatte keine Komplikationen und wurde nach Hause entlassen. Empfehlungen für die zukünftige Behandlung der Patientin umfassten ein PET-Scan und eine Strahlentherapie. Nach einer Konsultation mit einem Lymphomexperten des NIH wurde die Diagnose des Patienten auf eine atypische lymphoproliferative Erkrankung mit Reed-Sternberg/Hodgkin-ähnlichen Zellen geändert, basierend auf der Krankengeschichte des Patienten mit rheumatoider Arthritis, die mit einem Immunsuppressivum behandelt wurde. Eine Überprüfung der Literatur ergab mehrere Fälle von primärem Hodgkin-Lymphom im ZNS, die dem Patienten in dieser Studie sehr ähnlich waren. Die Diagnose dieses Falls als atypische lymphoproliferative Erkrankung wirft Zweifel auf, ob zuvor gemeldete Fälle von primärem Hodgkin-Lymphom im ZNS falsch klassifiziert wurden, da die pathologische Färbung dieses Patienten und die Krankengeschichte mit Immunsuppressiva sehr ähnlich sind.
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