Abiy Tadesse Angelo
Hintergrund: Depressionen haben bei Epileptikern mehrere Auswirkungen: verringerte Lebensqualität, erhöhte Anfallshäufigkeit, Suizidrisiko, erhöhte Gesundheitskosten und verstärkte Nebenwirkungen von Antiepileptika. Sie werden bei diesen Patienten oft nicht erkannt und nicht behandelt.
Ziel: Beurteilung der Prävalenz von Depressionen und damit verbundenen Faktoren bei Epileptikern in Nachbehandlung in ausgewählten öffentlichen Gesundheitseinrichtungen der Zone Bench Maji im Südwesten Äthiopiens, 2017.
Methoden: Vom 3. März bis 3. April 2017 wurde in ausgewählten öffentlichen Gesundheitseinrichtungen der Zone Bench Maji eine Querschnittsstudie durchgeführt. Es wurde eine einfache Zufallsstichprobe verwendet. Die Daten wurden durch persönliche Interviews erhoben und anhand von Häufigkeit, Prozentsatz und binärer Logistik analysiert.
Ergebnis: An dieser Studie nahmen insgesamt 244 Teilnehmer teil und die Rücklaufquote lag bei 98,8 %. Die Gesamtprävalenz von Depressionen lag bei 51,2 %. Von diesen litten 60 %, 36 % und 4 % der Patienten an leichter, mittelschwerer bzw. schwerer Depression. Niedriger Bildungsstand (AOR = 2,5, CI (1,32, 4,78)), Anfallshäufigkeit ≥ 3 pro Monat (AOR = 3,06, CI (1,412, 6,65)), Epilepsiebeginn ≤ 11 Jahre (AOR = 4,58, CI (1,94, 10,82)), geringe Einhaltung der Antiepileptika (AOR = 4,81, CI (2,32, 9,97)) und mangelndes Wissen über Epilepsie (AOR = 2,77, CI (1,5, 5,12)) erwiesen sich als unabhängige Prädiktoren für Depressionen bei Epilepsiepatienten.
Schlussfolgerung und Empfehlung: Eine beträchtliche Anzahl von Epilepsiepatienten litt an Depressionen, die sie für verschiedene gesundheitliche Probleme prädisponieren können. Als beitragende Faktoren für die Depression erwiesen sich ein niedriger Bildungsstand, die Anfallshäufigkeit, das Alter bei Ausbruch der Epilepsie, eine geringe Therapietreue bei der Einnahme von Antiepileptika und mangelndes Wissen über Epilepsie.
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