Miguel Bolarín
Chronische Leberabstoßung stellt bei Transplantationen eine komplexe Herausforderung dar, da manche Patienten nicht auf eine verstärkte Immunsuppression reagieren. Killerzell-Immunglobulin-ähnliche Rezeptoren und ihre Interaktionen mit humanen Leukozytenantigenen der Klasse I (HLA-I) spielen eine entscheidende Rolle bei der Vorhersage der Alloreaktivität natürlicher Killerzellen (NK-Zellen) und beeinflussen die akute Lebertransplantatabstoßung. Ihre Relevanz bei CR bleibt jedoch umstritten. In dieser Studie untersuchten wir KIR- und HLA-Genotypen bei 513 Lebertransplantatempfängern mithilfe sequenzspezifischer Oligonukleotidmethoden (PCR-SSO). Wir untersuchten KIRs, Genotypen des humanen Leukozytenantigens C (HLA-C), KIR-Genkombinationen und KIR/HLA-Ligandeninteraktionen in der gesamten Kohorte und verglichen sie zwischen CR- (n=35) und Fällen ohne anhaltende Abstoßung (NCR=478). Es wurde festgestellt, dass das Vorhandensein aktivierender KIR-Gene (aKIR) bei Empfängern (rKIR2DS2+ und rKIR2DS3+) das CR-Risiko im Vergleich zur NCR-Gruppe erhöhte (p=0,013 und p=0,038). Inhibitorische KIR-Gene (iKIR) bei Empfängern, insbesondere rKIR2DL2+, erhöhten die CR-Rate im Vergleich zu ihrer Abwesenheit signifikant (9,1 % gegenüber 3,7 %, p=0,020) und KIR2DL3 hatte ebenfalls einen signifikanten Einfluss auf die Erhöhung der CR (13,1 % gegenüber 5,2 %; p=0,008), ohne Einfluss auf NCR. Außerdem wurde CR in Fällen mit HLA-I-Fehlpaarungen (MM) beobachtet, und die Abwesenheit des HLA-C2-Liganden (dC2−) des Spenders (d) erhöhte das CR-Risiko im Vergleich zu seiner Anwesenheit (13,1 % gegenüber 5,6 %; p=0,018). In Fällen mit Kombinationen aus rKIR2DL3+/dC1− (p=0,015), rKIR2DS4/dC1− (p=0,014) und rKIR2DL3+/ rKIR2DS4+/dC1− (p=0,006) wurde ein signifikanter Anstieg der CR festgestellt. Das langfristige Patientenüberleben war bei Empfängern mit rKIR2DS1+rKIR2DS4+/dC1− 5-10 Jahre nach der Transplantation signifikant niedriger. Diese Studie unterstreicht den Einfluss von rKIR/dHLA-C-Kombinationen und aKIR-Genvariationen auf die Erhöhung des CR-Risikos sowie den Einfluss von KIR2DS1+/C1-Liganden und KIR2DS4+/C1-Liganden auf das langfristige Transplantatüberleben.
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